Krasnodar
Kurz & Kompakt
Das Fußballstadion des Erstligisten FC Krasnodar wurde nach dreijähriger Bauzeit im Jahr 2016 eingeweiht. Inzwischen ist auch das umliegende Parkgelände fertiggestellt und lädt mit verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel Amphitheater, Aussichtsplattform, Terrassengarten, Spielplatz und Skatepark zum Bummeln und Verweilen ein. Auch nachts ist der Park bei Spaziergängern, Radfahrern und Skatern sehr beliebt.
Das Lichtkonzept für das Stadion (ohne Flutlicht und Dachbeleuchtung) und den Park stammt von Conceptlicht, nach deren Vorgaben die LMT Leuchten + Metall Technik GmbH aus Hilpoltstein Leuchten lieferte, darunter viele Sonderleuchten, die speziell für das Projekt entwickelt und produziert wurden.
Das Projekt in Zahlen
selbstgefertigte und verbaute Leuchten
laufende Meter Sitzlichter
verschiedene Leuchtentypen
Visual
Bildquelle: Bilder 1 – 6: Adel Bikulov, gmp; Bilder 7 – 9: haver&boecker
Nachgefragt…
Michael Feyerlein, Konstrukteur der LMT GmbH aus Hilpolstein und verantwortlich für die Umsetzung des Projekts “Stadionpark Krasnodar”, stellte sich unseren Fragen.
Guten Tag Herr Feyerlein, erzählen Sie uns doch bitte, was das Projekt „Stadion und Park Krasnodar“ der LMT GmbH umfasst.
MF: LMT hatte den Auftrag für verschiedenste Außenleuchten des neuen Fußballstadions in Krasnodar. Im Einzelnen waren das Leuchten für die Fassade und für einige Bereiche an den Eingängen , sowie verschiedene Teile des Stadionparks. Hierbei mussten zum einen die Vorgaben der Lichtplaner und Architekten konstruktiv umgesetzt werden, und zum anderen war die Fertigung und termingerechte Auslieferung der Leuchten in Hilpoltstein zu planen, zu steuern und umzusetzen.
Welche Produkte waren im Einsatz?
MF: Zur Beleuchtung der Kassenhäuschen und der Einzäunung haben wir verschiedene Downlights und Fassadenleuchten entwickelt. Spezielle Pollerleuchten sollten die Wege im Park von oben ausleuchten. Dazu haben wir auch sogenannte “Sitzlichter” entwickelt, welche jeweils einen Meter lang sind und unterhalb der Sitzbänke montiert wurden, um den Gehweg davor auszuleuchten. Die meisten von uns konstruierten Leuchten waren Entwicklungen speziell für Krasnodar.
Können Sie uns zusätzlich ein paar Zahlen nennen?
BH: Beispielsweise das Sitzlicht summiert sich auf rund 440 laufende Meter. Zur Ausleuchtung der Gehwege wurden etwa 150 Stück sogenannte “Lichtpilze” gefertigt.
Wie lief die Umsetzung des Projektes?
MF: Den größten Teil der Leuchtenhaben wir selbst umgesetzt. Es gab allerdings einige wenige Leuchten, die aus zeitlichen Gründen damals nicht von uns selbst gefertigt wurden, sondern von anderen Unternehmen, mit denen wir bereits gute Erfahrungen gemacht hatten.
In der Hochphase des Projektes hat ein ganzes Konstruktionsteam an dem Projekt gearbeitet. Gerade solche Phasen sind sehr intensiv. Jeder arbeitet mit Hochdruck an der Umsetzung der verschiedenen Vorgaben und am Ende müssen dann alle einzelnen Bausteine ineinandergreifen. Aber ich denke, unser eingespieltes Team hat auch dieses Mal wieder sehr gute Arbeit geleistet. Das Ergebnis kann sich zumindest mehr als sehen lassen.
Wie wichtig sind die richtigen Partner bei so einem Projekt?
MF: Sehr wichtig! Natürlich muss man sich immer gegenüber Konkurrenten behaupten. Ich denke, dass am Ende klar das Gesamtpaket ausschlaggebend für die Zusammenarbeit mit LMT war. Entscheidend bei der Umsetzung war hier – wie bei jedem Projekt – eine gute Zusammenarbeit mit den beteiligten Architekten und Lichtplanern, die natürlich gegenseitiges Verständnis und Wertschätzung voraussetzt. Dann kann sich in kurzer Zeit auch ein vertrauensvolles Arbeitsklima entwickeln. Unsere umfassende Erfahrung im Umgang mit solchen Projekten hatte sicherlich dazu geführt, dass wir an diesem tolle Projekt beteiligt waren.
Welche besonderen Herausforderungen gab es vor oder während dem Projekt?
MF: Relativ anspruchsvoll war zum Beispiel die Pollerleuchte, ein rundum gleichmäßig leuchtendes Lichtrohr aus satiniertem Kunststoff, das mit nur einer Lichtquelle homogen ausgeleuchtet werden sollte. Dank einer speziellen Reflektortechnik konnten wir eine sehr gleichmäßige Ausleuchtungsqualität erreichen, die zudem eine bessere Lichtstreuung erzielt. Durch unsere umfassenden Erfahrungen konnten wir hierbei verschiedene Ansätze gegeneinander abwägen und schließlich auch diese Herausforderung meistern.
Auch die Statik der Pollerleuchte durfte nicht vernachlässigt werden. In Anbetracht der Tatsache, dass Fans bei Fußballspielen ihre Emotionen auch an Gegenständen in ihrer Umgebung auslassen könnten, z.B. indem sie an Leuchten hochklettern, mussten wir selbstverständlich dafür sorgen, dass keine sicherheitsrelevanten Aspekte übersehen werden.
Wie lange benötigt man ungefähr, um ein Produkt, wie z.B. die Pollerleuchte, extra dafür zu entwickeln?
MO: Das ist immer recht unterschiedlich, im diesem Fall relativ lange, da – wie eben angemerkt – die Gestaltung und Entwicklung der Lichttechnik sehr aufwändig war. Wir sprechen da zum Teil von mehreren Wochen, bis das finale Ergebnis allen Anforderungen entspricht und von den Auftraggebern abgenommen wird.
Was reizt Sie an solchen Projekten?
MF: Es ist immer wieder spannend. Vor allem wenn man zu Beginn die Konzeption der Lichtplanung sieht – in diesem Fall von Conceptlicht. Anfangs ist es natürlich immer eine Herausforderung, bis die ersten Ideen reifen, wie alles in die Realität umgesetzt werden kann. Viele Dinge sind so außergewöhnlich, die hat man nicht täglich auf dem Tisch. Am Ende profitiert man natürlich von den neuen Erfahrungen und Eindrücken, die man im Anschluss in neuen Projekten anwenden kann.
Verwendete Produkte
Stadionbeleuchtung
Sonderleuchten
- Minimierte Down- und Uplights mit speziellen Aufsätzen zur Illuminierung der Fassadensäulen und der dazwischen befindlichen, zehn Meter langen Stahllamellen
- Deckeneinbauleuchten für Kassenhäuschen und Arkadenbereich
- Mastleuchten für den Vorplatz
- Deckenleuchten für die VIP-Garage
Parkbeleuchtung
Standardprodukte
- YECTO 1.R Uplights mit Baumscheibenadaptern, jeweils 4 Stück unter einem Baum
- asymmetrische Unterbau-Leuchten SLOPE .o für Parksitzbänke
Sonderleuchten
- Mastleuchten
- Lichtstelen in unterschiedlichen Längen
- Pollerleuchten
- Lichtpilze
- Wandfluter
- lineare Stufenlichter
Projektbeteiligte
Lichtplaner
CONCEPTLICHT GmbH,
Traunreut
Architekten
gmp – Volkwin Marg und Hubert Nienhoff mit Igor Markov und Sergej Galitsky